Zugehörigkeit in der Migrationsgesellschaft: Neue Ansätze und offene Fragen für die Demokratiebildung.
Worum geht es, wenn wir von ‚Zugehörigkeit‘ sprechen? Der Begriff ist mehrdeutig und unscharf: Er kann missbraucht werden, wenn es um ein von oben verordnetes ‚großes Wir‘ geht. Daher ist er politisch und umstritten – insbesondere in den westlichen Migrationsgesellschaften. Dennoch überwiegen die positiven Assoziationen, die sich auf ‚Beheimatung‘, ‚Sicherheit‘, ja Geborgenheit beziehen. Als eine zentrale emotionale Größe ist ein Zugehörigkeitsgefühl für Solidarität, Gemeinsinn und Partizipation in demokratischen Gesellschaften essenziell. Und damit auch für die Demokratiebildung mit Jugendlichen.
Gleichzeitig sehen wir, wie politisiert und emotional aufgeladen die Vorstellungen von Zugehörigkeit sind: eine differenzierte Debatte scheint immer schwieriger. Seit Oktober 2023 haben sich die Fronten weiter verhärtet: Wenn es um Israel und den Nahostkonflikt geht, kommt es oft zu emotionalisierten Auseinandersetzungen oder man geht dem Thema aus dem Weg.
Wie können wir in der Demokratiebildung diese scheinbar unlösbaren Fragen aufgreifen, wo gibt es neue, konstruktive Ansätze?
Diese Leitfrage steht im Mittelpunkt von drei Webinaren, die wir im April und Mai 2024 für Fachkräfte der Demokratiebildung, Lehrende an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen sowie interessierte Multiplikator*innen ausrichten.