Der Krieg zwischen Israel und der Hamas will nicht enden – trotz andauernder Bemühungen der internationalen Gemeinschaft. Für die Demokratiebildung stellt sich die Frage, wie eine konstruktive Debatte angesichts der sich eskalierenden Lage geführt werden kann. Wir sehen, dass die Dynamik des Krieges viele Diskussionen blockiert oder gar nicht erst entstehen lässt: Ob in Kunst und Kultur, in Schulen und Universitäten oder in vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen bis hin ins private Umfeld – überall scheinen sich zwei Lager unversöhnlich gegenüberzustehen.
Wie ein Dialog trotz vieler Differenzen gelingen kann, das zeigten Meron Mendel und Nazih Musharbash im Verlauf dieses Webinars. Meron Mendel hob zu Beginn hervor, dass sich alle Teilnehmenden des Webinars – unabhängig von ihren politischen Positionen – als ‚privilegiert‘ wahrnehmen sollten, da sie der Gewalt des Krieges und terroristischer Anschläge nicht ausgesetzt seien. Damit sei die Chance verbunden, mit den Opfern auf beiden Seiten mitzufühlen und die Möglichkeiten für eine konstruktive und rationale Debatte hierzulande auszuschöpfen. Es gehe darum, der ‚schweigenden Mehrheit‘ gegenüber den lauten Minderheiten auf beiden Seiten besser Gehör zu verschaffen. Radikal nationalistische Perspektiven und Narrative auf beiden Seiten würden den Teufelskreis weiterer Exklusion und Gewalt weiter stabilisieren.
Auch Nazih Musharbash sah sich als Vertreter einer ‚schweigenden Mehrheit‘ in der palästinensischen Community, die – so seine Kritik – zu wenig von der Politik wahrgenommen und zuweilen vorschnell in die Nähe von Anhängern terroristischer Aktionen gerückt werde. Auch sei die ‚Doppelmoral‘ der deutschen Politik zu kritisieren, die sowohl Lebensmittel in den Gazastreifen als auch Waffen nach Israel liefern würde. Die vernünftigen Kräfte auf beiden Seiten sollten dafür sorgen, dass eine neue Generation (nach Netanjahu und Abbas) befähigt wird, die Grundlagen für eine friedliche Koexistenz in Israel/Palästina zu schaffen.
Das ganze Gespräch mit all seinen Kontroversen und Gemeinsamkeiten sowie Empfehlungen für die politische Bildung können Sie hier verfolgen:
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