Gesellschaftliche Konflikte machen sich immer wieder auch im schulischen Kontext bemerkbar. Die polarisierten Debatten der letzten Jahre – unter anderem zu Themen wie Geschlechterrollen, Migration, Corona-Folgen oder aktuelle Krisen – wirken sich in unterschiedlicher Ausprägung auf das „Schulklima“ aus. Damit stellt sich die Frage, wie Schulen fachlich und institutionell mit der wachsenden gesellschaftlichen Diversität beispielsweise in Bezug auf Lebensentwürfe, Identitäten, Wertvorstellungen oder Chancengleichheit konstruktiv umgehen können, wenn Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und andere in Schule tätige Akteure tagtäglich mit den daraus resultierenden Konflikten konfrontiert sind.
Dieser Frage widmete sich der Fachtag, der am 27. Juni 2022 gemeinsam von ufuq.de (im Rahmen des Kompetenznetzwerks „Islamistischer Extremismus“ – KN:IX) sowie der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe) und Dialog macht Schule (beide im Rahmen des Kompetenznetzwerks „Demokratiebildung im Jugendalter“) veranstaltet wurde.
Am Fachtag nahmen Vertreter*innen unterschiedlichster pädagogischer Professionen, aus der Bildungsverwaltung und von Beratungsstellen teil. Sie kamen aus dem ganzen Bundesgebiet sowie aus Österreich, der Schweiz und Luxemburg. In einer Mischung aus impulsgebenden Vorträgen, Austausch in Kleingruppen, Workshops und Diskussionen im Plenum griff der Fachtag aktuelle Debatten über den Umgang mit kontroversen Themen im Schulalltag auf. Dabei ging es nicht nur um einzelne Konfliktanlässe, z.B. aufgrund von sexistischen, rassistischen oder islamistischen Aussagen, sondern auch um übergeordnete Fragen: Wie lässt sich eine konstruktive Konfliktkultur an Schulen fördern? Welche Voraussetzungen braucht eine demokratische und diskriminierungssensible Schulkultur? Und wie lassen sich Resilienzen von Schüler*innen, dem Kollegium und der Institution Schule im Umgang mit gesellschaftlichen Konflikten und Krisen stärken?
Besonders schätzten die Teilnehmenden die Möglichkeiten zum Austausch und zur Vernetzung mit anderen Akteuren, neue Impulse für Fortbildungen, das breite Spektrum an behandelten Themen sowie die Anregungen und Handlungsempfehlungen für konkrete Situationen in der Unterrichtspraxis.
Wir danken allen Teilnehmenden und Referierenden für ihre fachlichen Beiträge und unseren Kooperationspartner*innen DeGeDe und ufuq.de für die fruchtbare und vertrauensvolle Zusammenarbeit bei der Vorbereitung und Durchführung dieses Fachtags. Wir nehmen viele neue Impulse für unsere Arbeit mit und werden den Umgang mit schulischen Konflikten bei der Konzeption unserer Formate noch stärker in den Fokus nehmen.
