Am 19. November 2024 trafen sich 85 Teilnehmende aus schulischer und außerschulischer Bildung, Jugendhilfe, Wissenschaft sowie aus Ministerien und Behörden zur Abschlussveranstaltung des Kompetenznetzwerks „Demokratiebildung im Jugendalter“ (KNWDJ). Nach über vier Jahren intensiver Arbeit bot die Veranstaltung Raum für Austausch und Reflexion über die erreichten Ziele und zukünftige Herausforderungen. Sie markierte zugleich das Ende der aktuellen Förderphase im Programm „Demokratie leben!“.
Seit seiner Gründung im Jahr 2020 hat das KNWDJ in verschiedenen Themenbereichen gearbeitet: Es stärkte die Demokratiebildung durch die Förderung von Kooperationen zwischen schulischen und außerschulischen Akteuren, die Entwicklung von Qualitätsstandards und die Sensibilisierung für Antidiskriminierung und Antirassismus. Außerdem unterstützte das Netzwerk pädagogische Fach- und Führungskräfte durch Beratung und Weiterbildung und entwickelte Themen und Ansätze im Bereich Demokratiebildung in der Migrationsgesellschaft weiter.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen fünf thematische Workshops, die den Teilnehmenden Gelegenheit boten, Erfahrungen auszutauschen und Perspektiven zu diskutieren:
- Die Rolle von Präventionsnetzwerken in der Demokratiebildung
Der Austausch drehte sich um die Bedeutung von Netzwerken wie „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ für die Demokratiebildung. Thematisiert wurden deren Potenziale und Herausforderungen bei der Förderung demokratischer Werte. - Identität und Zugehörigkeit in der Migrationsgesellschaft
Dieser Workshop beleuchtete die Pluralität von Identitäten und die Bedeutung von Zugehörigkeit für Demokratiebildung. Es wurde darüber diskutiert, wie demokratische Prozesse durch selbstkritische Reflexion und multiperspektivisches Arbeiten gestärkt werden können. - Nachhaltige Bearbeitung von Diskriminierung in Schulen
Die Teilnehmenden reflektierten über zentrale Forderungen zur Bekämpfung von Diskriminierung. Angesprochen wurden unter anderem die Notwendigkeit regionaler Netzwerke und die Bedeutung klarer Ansprechpartner:innen. - Qualitätsentwicklung in der Bildungsarbeit
Der Workshop widmete sich der Frage, wie demokratische Prinzipien in Bildungsarbeit nachhaltig integriert werden können. Dabei lag der Fokus auf der Förderung von Selbstwirksamkeit und der Stärkung demokratischer Beziehungen. - Der diskriminierungskritische Klassenrat
Der Klassenrat als Methode wurde aus einer diskriminierungskritischen Perspektive diskutiert. Ziel war es, demokratische Ermächtigung und kritische Reflexion in der schulischen Praxis stärker zu verbinden.
Die Veranstaltung schloss mit einem Resümee über die Herausforderungen der Demokratiebildung in Zeiten unsicherer Finanzierungsstrukturen. Trotz des Auslaufens der aktuellen Förderphase wurde deutlich, dass die Impulse und Netzwerke des KNWDJ langfristig wirken werden. Die Teilnehmenden betonten die Bedeutung einer kontinuierlichen Förderung und innovativer Ansätze zur Sicherung der Demokratiebildung.
Das Kompetenznetzwerk verabschiedet sich mit der Hoffnung, dass die gesetzten Themen weiterhin Wirkung zeigen und die engagierte Arbeit von Fachkräften und Partnerorganisationen auch in Zukunft unterstützt wird.
Weitere Informationen und Materialien finden Sie unter knwdj.de.